Heute um ca. 14.30 kamen wir in der Volksschule Brunnenthal an. Wir besichtigten zuerst gemeinsam das Veranstaltungszentrum samt Foyer, Garderoben, Duschen, WCs, Küche, Turnsaal,... Dann nahmen wir unser Gepäck und richteten unsere Zimmer gemütlich ein. Anschließend erkundeten wir den riesigen und wunderschönen Turnsaal. Wir fanden viele coole Spielsachen (Fußbälle und Gymnastikbälle, Rollbretter und viele große weiche Bauklötze) und fingen gleich an, damit zu spielen. Aus den Bauklötzen bauten wir Häuser, Höhlen und Tunnels, und mit den Rollbrettern rasten wir durch den Turnsaal
Auf einmal hörten wir den Gong (diesen kennen wir schon von unserem Sommerlager 2012). Die Leiter riefen uns in der Eingangshalle zusammen und schickten unsere vier Rudel (Schlaue Füchse, Polarfüchse, Steinadler und Starke Löwen) auf eine Ortserkundung durch Brunnenthal.
Weil es so heiß war, stiegen manche in den Dorfbrunnen mit den 20 wasserspeienden Orgelpfeifen. Auch Fragen zum Gemeindeamt, zum Postkasten, zur Pfarrkirche Brunnenthal und zur Brunnenkapelle mit der Heilquelle mussten wir beantworten.
Als Belohnung für die Ortserkundung, bei der übrigens alle vier Rudel die Gesamtpunkteanzahl von 30 Punkten (!) erreichten, bekamen wir alle ein Eis.
Dann gingen wir wieder in den Turnsaal. Ein paar brave Helfer richteten eine köstliche gesunde Jause her. Diese verspeisten wir um ca. 18.30 Uhr auf einem schönen, schattigen Platz hinter der Schule. Besonders gut schmeckten uns die Erdbeeren mit Kakao und die Zuckermelone, aber auch die liebevoll hergerichteten Brote.
Nach dem Abendessen machten wir leider kein Lagerfeuer, weil es viel zu heiß dafür war. Wir gingen zum schattigen Sportplatz gegenüber der Schule, spielten Gitarre und sangen die Lieder für die Feldmesse am nächsten Tag. Außerdem erfanden wir viele neue, lustige Strophen für unser Lieblingslied „Hört Ihr die Regenwürmer husten“. Auf dem „Gefühls-Thermometer“ klebten die meisten WiWö ihre Wassertropfen ganz an die Spitze, was bedeutet, dass ihnen das Lager bisher sehr gut gefällt!
Zum Abschluss des ersten Lagertages gingen die meisten von uns duschen und danach hieß es „Gute Nacht“! Gudrun besuchte uns noch mit den Handspielpuppen Alfons & Apfelsine, die uns oder unseren Stofftieren Gute-Nacht-Bussis gaben.
Viele unserer WiWö waren heute schon sehr bald munter, so frühstückten wir schon kurz nach 7.00 Uhr. Die Semmerl mit Nutella und selbst gemachter Marmelade waren sehr lecker!!!
Nach dem Abwaschen – jeder muss seinen Teller, sein Besteck und seine Tasse selbst abwaschen; das restliche Geschirr erledigt immer ein anderes Rudel – waren wir noch kurz im Turnsaal. Dann kam die Zimmerkontrolle dran. Weil wir alle schön zusammengeräumt hatten, bekamen wir alle für den Rudelwettbewerb 5 Punkte! J
Der Gong rief uns kurz darauf zusammen zum „kreativen Vormittag“.
Jedes Rudel besuchte vier Stationen:
Lager-T-Shirts bedrucken (bei Anita & Verena)
Alles für die Feldmesse:
Tischtuch bedrucken (bei Eva)
Kreuze binden (bei Christoph)
Fürbitten & Dankesteine bemalen (bei Gudrun)
Ein paar unserer WiWö fiel an diesem Vormittag das Plakat des „Brunnenthaler Schamanen“ an der Eingangstür der Schule auf. Dieser versprach „Hilfe bei unlösbaren Fragen“ und war anscheinend rund um die Uhr beim „Heilstein“ am Panoramablick in Brunnenthal erreichbar.
Nach dem kreativen Vormittag war für die meisten wieder Entspannung im Turnsaal angesagt, während Theresa, Shade, Elisabeth und Anna in der Küche mithalfen. Sie zupften Salat, machten eine gute Marinade, schnitten Paprika und Melone.
Zu Mittag aßen wir Berge von Spaghetti mit dem leckeren Sugo von Samuels Mama und Salat, als Nachspeise bekamen wir Muffins, die Eva für uns gebacken hatte.
Den Abwasch erledigten diesmal die Starken Löwen – sie bekamen sogar zwei Extrapunkte, weil sie besonders viele Töpfe abwaschen mussten. In der Zwischenzeit verbrachten wir anderen eine ruhige Mittagspause in unseren Zimmern.
Nach dem Rasten rief uns der Gong wieder zusammen. Wir packten unser Badezeug ein und wanderten ins Tal zum Doblbach, um ihn zu erkunden.
Beim Bach versuchten Samuel, Andreas, Lukas und einige andere, mit einer Schnur ohne Haken Fische zu fangen. Eine große Gruppe folgte dem Bach sehr weit bis zu einem schönen Tümpel mit einem kleinen Wasserfall mitten im Wald, in dem fast alle baden gingen. Xaver fand am Rückweg sogar einen alten Grabstein im Wasser...
Emil und Paul bauten mit Christoph eine Joghurtbecher-Kläranlage. Außerdem baute Christoph für uns eine Seilbrücke über den Bach.
Unten am Bach fiel uns gleich zu Beginn auf, dass es etwas stinkt... Am Rückweg fanden wir den Grund dafür: Es war ein toter Biber! Wir fanden auch Spuren vom Biber am Bach, z.B. abgebissene Stöcke und umgefallene Bäume.
Auf der schattigen Wiese beim Bach gab es zur Stärkung eine Wassermelone. Wir untersuchten außerdem Wasser, Essig und Coca Cola mit pH-Streifen. Das Ergebnis: Cola ist fast so sauer wie Essig!!! Trotzdem genossen wir das Cola, das wir danach bekamen ;-)
Die anschließende Feldmesse mit Pater Gregor war voll cool, da wurden wir sogar nass! Hier die wichtigste Botschaft der Messe: WASSER = LEBEN = CHRISTUS = LIEBE
Marcel ministrierte, Shade las die Lesung. Wir legten unsere selbst bemalten Danke-Steine auf den Altar und fast alle lasen ihre eigene Fürbitte vor. Die letzte Fürbitte sagte Philipp, und die hieß lustigerweise „Danke für ALLES!“ J
Auf dem Rückweg zur Schule wollten wir noch bei der bekannten Brunnenthaler Heilquelle vorbeischauen. Da sahen wir auf der Treppe vor der Kirche einen alten, verzweifelten Mann mit einem Strohhut sitzen. Er hieß Helmut und kam aus Schärding. Seine Frau war sehr krank und niemand konnte ihr helfen. Seine letzte Hoffnung war das Brunnenthaler Heilwasser. So war Helmut heute zu Fuß nach Brunnenthal gegangen und hatte Heilwasser in vier Flaschen abgefüllt. Erst danach bemerkte er entsetzt das Schild bei der Quelle „Kein Trinkwasser!“. Da kamen wir vorbei und er dachte, wir könnten ihm vielleicht helfen und das Wasser wieder zu Heilwasser zu machen. Wenn uns das gelänge, sollten wir es zu seinem Freund, dem Kellner in der Schärdinger Pizzeria „La Cucina“, bringen.
Am Abend gab es noch eine Aufregung: Anita und Gudrun mussten Emil ins Rieder Krankenhaus bringen, weil sich ein alter Insektenstich entzündet hatte. Gott sei Dank kam Emil am Dienstag Nachmittag mit seiner Mama Doris schon wieder zurück zum Lager.
Wieder fiel das Lagerfeuer aus, diesmal fiel es buchstäblich „ins Wasser“ – am Abend gab es nämlich ein Gewitter mit ganz viel Regen!
Tag 3
Nach dem Frühstück und der Zimmerkontrolle haben wir uns hergerichtet und sind losgegangen.
Wie am Vorabend besprochen machten wir uns mit dem verunreinigten Heilwasser von Helmut auf die Suche nach dem Brunnenthaler Schamanen.
Wir hatten Glück – gleich hinter der Schule fanden wir den ersten Wegweiser mit dem gleichen Zeichen wie auf dem Flugblatt!
Es ging hinunter ins Tal zum Doblbach, den Bach entlang, über eine Brücke und schließlich steil bergauf auf einen Hügel. Nach einer kurzen Rast folgten wir der Spur noch etwa einen halben Kilometer und näherten uns dem „Panoramablick“...
Und dort, auf einer Wiese mit wunderbarem Blick zum Inn, neben einem riesengroßen Hinkelstein, stand er: Der Brunnenthaler Schamane. Er hatte weiße Haare, einen weißen Bart, war braun gebrannt und hatte einen Stab in der Hand. Am Anfang waren wir ganz schüchtern, doch der Schamane fragte uns freundlich, wie er uns helfen könne. Wir erzählten ihm die Geschichte vom verunreinigten Heilwasser. Der Schamane sprach mit uns in einem großen Kreis über die Natur und die Achtsamkeit, mit der wir mit uns selbst, der Natur, dem Wasser und der Erde umgehen sollen. Die, die wollten, durften sogar seinen Sprechstab halten und sagen, was ihnen am Herzen lag. Und während wir ein schönes Mantra sangen, blickte plötzlich sogar die Sonne durch die Wolken! J
Am Schluss gab uns der Schamane eine Anleitung mit, wie wir das Wasser reinigen sollten:
1. Die Wasserfläschchen mindestens 7 Meter weit durch einen finsteren Tunnel tragen.
Wir gingen querfeldein über Wiesen und durch den Wald immer bergab zum Inn, weil auf der Karte dort ein Tunnel eingezeichnet war. Wir suchten auch schon verschiedene Sachen, die wir später brauchen würden. Und tatsächlich: Wir fanden den Tunnel, trugen unsere 4 Fläschchen hindurch und gelangten zum Fußweg, der am Inn entlangführt.
2.Das Wasser durch eine Joghurtbecher-Kleinkläranlage fließen lassen.
Gott sei Dank hatten wir am Vortag eine kleine Kläranlage aus Joghurtbechern gebastelt und sie auch mitgenommen! In der Mittagspause in einem kleinen Wäldchen am Inn brauchten wir recht lange, bis alle Rudel ihr Wasser mit der Minikläranlage gefiltert hatten. Mit gestärkten Kräften wanderten wir wieder los. Auf einmal sahen wir eine Frau, die mitten im Wald saß...
3. Ein Heilmandala an einem geheimem Kraftplatz am Inn legen und die Wasserfläschchen hineinstellen.
Es war eine Heilerin, die uns half, das Heilmandala zu legen. Für dieses Mandala hatten wir am Weg mindestens 7 verschiedene Dinge suchen müssen: Farne, Moos, Zapfen, Federn, Schwemmholz, Blätter, Steine,...
Wir tanzten rund um das Mandala zum Lied „Mutter i gspia di unter meine Fiaß, Mutter i hea dei Herz schlagn“.
4. Die Wasserfläschchen zur Mariensäule in Wernstein bringen und mit dem Fläschchen genau 7 mal um die Säule herumgehen.
Obwohl wir schon 7 Kilometer (!!!) gegangen waren, kannte der Eifer unserer WiWö keine Grenzen: Bei der Mariensäule angekommen, rannte immer einer pro Rudel mit Vollgas mit dem Wasserfläschchen 7 mal um die Mariensäule. Besonders schnell lief Adrian!
Danach hatten wir uns wirklich ein kühles Getränk und ein Eis im nahegelegenen Gastgarten verdient! Außerdem dauerte es noch etwa eine Stunde, bis das Schiff kam, das uns zurück nach Schärding bringen sollte.
5. Die Wasserfläschchen mindestens 30 min lang am Inn transportieren.
Als das Schiff der Innschifffahrt Schaurecker um 15.20 Uhr kam, gingen wir an Bord. Da fast alle WiWö ihr Zeugnis mitgenommen hatten, mussten wir für die Fahrt fast nichts bezahlen. Wir saßen alle am oberen Deck und genossen die schöne Landschaft. Gott sei Dank dauerte die Fahrt länger als 30 Minuten!
Nach 50 Minuten kamen wir in Schärding an. Zuerst war es noch schön, aber dann wurde es plötzlich „volle Kanne schiach“ – es kam ein Gewitter mit starkem Platzregen! Wir rannten von Hauseingang zu Hauseingang durch die Schärdinger Altstadt. Die Pizzeria war leider noch geschlossen, aber zwei Minuten später kam Gott sei Dank der Chef und sperrte für uns auf.
Wir bestellten viele leckere Pizzas und futterten uns voll. Außerdem hielten wir Ausschau nach Helmuts Freund, dem Kellner. Als er etwas später kam, gaben wir ihm das gereinigte Heilwasser für Helmuts Frau. Er bedankte sich überschwänglich, freute sich für Helmut und sagte: „Grazie, mille grazie! Morgen kommt Freund Helmut sicha wieda, gebe ihm Wasser für kranke Frau, wird sich freue! Grazie!“
Zum Abschluss wartete noch eine Überraschung auf uns: Die Brunnenthaler Feuerwehr holte uns mit ihrem Feuerwehrauto ab und fuhr uns zurück durch den Regenguss in die Volksschule! J
Und wieder fiel das Lagerfeuer aus... L
Tag 4
Am Vormittag machten viele von uns noch fleißig Erprobungen bei Christoph, Doris, Eva, Gudrun und Verena. Die anderen spielten in unserem geliebten Turnsaal.
Zu Mittag gab es Bratwürstchen – aber leider kein Steckerlbrot, weil es draußen noch immer schüttete! Dafür bekamen wir als Nachspeise eine von Sebastian gemeinsam mit Anita selbst gebackene Roulade mit Erdbeermarmelade – mmmh!!!
Den Rudelwettbewerb gewannen die Schlauen Füchse, knapp gefolgt von den Starken Löwen, den Polarfüchsen und den Steinadlern.
Acht unserer WiWö durften wir zum 2. Stern gratulieren: Anna, Elisabeth, Jana, Lea, Maximilian, Paul Zechmeister, Shade und Tobias.
Und drei WiWö bekamen ihren 1. Stern: Andreas, Samuel und Theresa.