Wi/Wö Donnerstag Sommerlager in MondseeDSC 7922 17 03 30

Endlich ging es los zu meinem letzten Sommerlager bei den WiWö!
Um 13:45 fuhren wir los zu Barbara, um sie abzuholen. Danach fuhren wir zum Pfadiheim, wo Gudrun und Christoph schon auf uns warteten. Dann ging es mit einigen Autos zur Volksschule Mondsee. Dort angekommen gingen wir die ganze riesige Schule von oben bis unten durch. Danach durften wir unsere Zimmer beziehen.

 

Als das erledigt war, spazierten wir ins Alpenseebad Mondsee, das nicht weit von unserer Behausung entfernt war. Am Weg dorthin kamen wir an einem Einbaum vorbei (siehe Foto), wo man auch einiges Wissenswertes über die Pfahlbauzeit am Mondsee lesen konnte.

Im Bad gab es einen Sprungturm, Eisberge, tolle Rutschen und vieles mehr. Eine gute Stunde später wollten wir wieder heimgehen, als Gudrun plötzlich im Sand auf eine spitze Tonscherbe stieg. Wir suchten weiter und fanden so viele Scherben, dass man daraus ein Bild zusammenstellen konnte. Dieses zeigte einen Drachen, der Feuer auf eine Hütte auf Pfählen speit. Darunter war so etwas Ähnliches wie ein Nest mit Eiern. Wir wussten noch nicht, was das bedeutet, aber als wir wieder in der Schule waren, fanden wir es heraus…

 

Denn als Eva am Abend unseren Sprechstab holte, fand sie einen mit Wachs versiegelten Brief. Auf ihm stand:

„Junge Abenteurer! Ich habe erfahren, dass Ihr Euch auf die Spuren eines uralten Geheimnisses begeben habt. Die Tonscheibe, die Ihr heute gefunden habt, erzählt eine jahrtausendalte Geschichte, die ihr morgen erleben werdet… Begebt Euch zur 10. Stunde des morgigen Tages ins Helenental, dort werdet Ihr mich finden! Euer Maestro“

 

Am Abend aßen wir wunderschöne, selbst belegte Brote und Fruchtjoghurt. Danach machten wir einen Abendkreis, sangen und sprachen über den heutigen Tag. Um ca. 21 Uhr gingen wir in unsere Klassen, um uns bettfertig zu machen. Wir waren schon neugierig, was der nächste Tag wohl bringen würde. Und so ging Tag 1 zu Ende.

 

Montag:

In der Früh standen wir auf, zogen uns an und gingen nach unten, den verlockenden Frühstücks-Gerüchen folgend. In der gemütlichen Eingangshalle der Schule angekommen wurde erstmal gefrühstückt und dann in den Klassen für die Zimmerkontrolle (= SALAWE  =Sauberkeits-Lager-Wettbewerb) zusammengeräumt.

Um etwa 9.15 Uhr fanden wir uns alle wieder in der Eingangshalle zusammen und packten unsere Rucksäcke. Schlussendlich hieß es um 9.30 Uhr: Abmarsch ins Helenental! In einem Gespräch mit der Direktorin der Schule hatten wir in der Früh Gott sei Dank herausgefunden, wo wir hin mussten. Wir gingen ungefähr 10 Minuten, bis jemand plötzlich weiße Haare entdeckte und jeder meinte, sie seien vom Maestro. Ungefähr 10 solche weiße Haarbüschel fanden wir, und von da an führte der Weg uns an einem Bach entlang mitten in einen Wald.

Und plötzlich sahen wir ihn! Einen Mann mit auffällig langem Bart, der ihm bis zu den Beinen hing. Außerdem trug er einen spitzen Hut. Kein Zweifel, es war der Maestro!

Wir gingen auf ihn zu und begrüßten ihn. Danach erzählte er uns, was es mit der Tonscheibe auf sich hatte. Er meinte, dass vor rund 6.000 Jahren, also etwa 3.800 vor Christus, eine Drachenmutter ihre Eier in einem Schilfwäldchen am Mondsee gelegt hatte. Danach war sie so müde, dass sie auf die Drachenwand flog, um dort Schlaf zu finden. Das Problem bei Dracheneiern ist allerdings, dass die Jungen erst nach über 30 Jahren schlüpfen – in dieser Zeit hatten Menschen ihre Pfahlbausiedlung genau über das Nest mit den Eiern gebaut! Leider wird die Drachenmutter genau zur Schlüpfzeit der Jungen zurückkommen und die Pfahlbausiedlung zerstören – das zeigt auch das Bild auf der Tonscheibe.

Der Maestro fragte uns, ob wir in die Vergangenheit reisen und dies verhindern wollten, indem wir die Eier woanders hin brächten. Wir wollten gerne und willigten sogleich ein. Gleich darauf holte er eine alte Holzkiste, in der es seltsam klirrte. Er öffnete die Kiste: In ihr waren 17 Glasflaschen mit einer hellblauen Flüssigkeit, dem Zaubertrank. Er meinte, wenn wir in die Zeit zurück reisten, müssten wir je einen Schluck pro 5 kg Körpergewicht nehmen. Dazu müssten wir einen Zauberspruch aufsagen: „Dum tempus habemus, operemur bonum!“Und dann bräuchten wir noch unsere Zeitreiseuhren.

Und so mussten wir es machen: Man musste 3 mal den Zeiger der Zeitreiseuhr zurück drehen. Man musste den Zauberspruch 3 mal aufsagen. Und dann musste man pro 5 kg Körpergewicht einen Schluck vom Zaubertrank trinken.

Kurz bevor wir uns verabschiedeten, gab uns der Maestro noch drei Jutesäcke mit. In einem waren Specksteine, im zweiten Lederflecken und im dritten Sack Stofftücher. Er meinte, wir müssten uns unbedingt wie die Menschen in der Pfahlbauzeit kleiden, um bei unserer Zeitreise nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu lenken…

Nachdem wir das geklärt hatten, gingen wir wieder zurück zur Schule. Vor dem Mittagessen hatten wir alle noch etwas Freizeit, die wir im Turnsaal, in unseren Klassen, mit Erprobungen, Vier-gewinnt-Spielen, Zeichnen, usw.… verbrachten.

Nach dem köstlichen Mittagessen (Spaghetti mit Sugo, Käse und Salat) und einer ruhigen Mittagspause in unseren Zimmern trafen wir uns am frühen Nachmittag, um an unseren Verkleidungen zu basteln.

Wir bemalten bei Barbara und Carolin steinzeitliche Umhänge mit Malerrollen, schliffen bei Lena Specksteine und stellten mit Clara und Christoph Lederbeutel her. Dazwischen konnten wir bei Gudrun ein Quiz zur Pfahlbauzeit am Laptop machen.

Nachdem wir fertig waren und uns mit leckerem Kuchen und Muffins gestärkt hatten, gingen fast alle ein zweites Mal zum See, weil es so schön und heiß war. Viele von uns erkletterten diesmal den Eisberg, andere tobten sich auf den verschiedenen Rutschen aus oder perfektionierten ihre Schwimmkünste.

Zum Abendessen bekamen wir Eiernudeln und Spiegeleier. Leider verregnete es schon zum zweiten Mal das Lagerfeuer, aber wir machten wieder einen gemütlichen Abendkreis, bevor wir in unsere Schlafsäcke schlüpften.

 

 

Dienstag:

In der Früh standen wir diesmal etwas später auf und frühstückten. Heute würden wir in die Zeit zurückreisen!

Beim Abwaschen fanden wir drei Säcke mit diversen Materialien wie Holzstäbe, Bretter, Weidenäste,… Gott sei Dank war eine Anleitung dabei, so kamen wir schnell darauf, dass es drei kleine Flöße werden sollten. Jedes Rudel baute also ein Floß, wobei wir noch nicht genau wussten wofür…

Danach packte jeder seinen Rucksack und zog sich sein Pfahlbauzeit-Gewand an (Umhang, Gürtel, Lederbeutel, Speckstein-Anhänger). Leider konnten Katharina, Jakob und Michael dieses Abenteuer nicht miterleben, weil sie krank geworden waren. Wir gingen alle hinaus und stellten uns in den Schatten eines hohen Baumes. Danach drehte Clara die Zeitreiseuhr dreimal zurück. Wir sagten dreimal „Dum tempus habemus, operemur bonum!“ und öffneten dann alle gleichzeitig die Zeitreisetrankflaschen und tranken pro 5 kg Körpergewicht je einen Schluck der hellblauen Flüssigkeit…

Und los ging´s – durch die Steinzeitstadt zum Ufer des Mondsees, immer entlang einer weißen Drachenspur. Wir sahen viele Mammuts und auch einen Puma…

Und tatsächlich: Dort im Gebüsch versteckt direkt am See fanden wir in einem Nest drei Dracheneier! Wir mussten sie ganz vorsichtig herausnehmen. Danach legten wir sie in die drei Dracheneierboote.

Es war nun schon Mittagszeit und alle aßen belegte Brote, während Gudrun und Christoph einen Einbaum organisierten. Mit diesem fuhren wir auf den See hinaus und setzten die drei Eier direkt unter der Drachenwand auf ihren Booten ins Wasser. Manche glaubten anschließend, die Drachenmutter gesehen zu haben, als sie vom Drachenloch zu ihren Eiern flog…

Bei der Rückfahrt erlaubte Kapitän Peter uns allen zu steuern, bevor wir wieder anlegten. Als wir alle vom Schiff herunten waren, machten wir einen Abstecher ins Alpenseebad und gingen danach noch auf ein Eis, bevor wir zur Schule zurückwanderten.

In der Schule fanden wir schließlich einen zweiten Brief, in dem stand:

„Junge Abenteurer, ich möchte Euch herzlich zu Eurem Erfolg gratulieren! Nicht nur habt Ihr die Pfahlbausiedlung vor dem Feuer des Drachen gerettet, sondern Ihr habt auch die jungen Drachen gerettet und damit der Drachenmutter einen großen Gefallen getan.

Betrachtet die Tontafel genau: Ihr seht, der Drache hat die Pfahlbausiedlung NICHT angezündet, sie ist intakt! Der Drache und die Pfahlbausiedlung haben also friedlich nebeneinander auf zwei verschiedenen Seiten des Mondsees existiert. Als Dankeschön schickt Euch die Drachenmutter ein paar ihrer kostbaren rotgoldenen Schuppen. Und wer weiß: Vielleicht seid auch Ihr Nachfahren der Menschen der Pfahlbausiedlung am Mondsee!  Euer Maestro“

Als wir uns die Tontafel genau ansahen, war es tatsächlich so! Das Feuer, der Drache und die Dracheneier waren verschwunden - es war nur mehr ein Pfahlbau darauf zu sehen! Und in einer kleinen Holzschachtel daneben fanden wir wunderschöne rotgoldene Drachenschuppen…

Nach diesem Abenteuer hatten wir Freizeit, die sehr viele von uns diesmal für Erprobungen nutzten. Nach dem Abendessen (es gab leckere Spätzle mit Käse und Apfelmus) legten Christina und Lara beim abendlichen Lagerfeuer ihr Versprechen ab. Philipp bekam seinen 1. Stern, Johanna und Anja ihren 2. Stern, Maria ihren 1. und 2. Stern. Anja und Maria machten je 3 Spezialabzeichen, Johanna 5 und Nikodemus 10. Ihm überreichten wir auch den Springenden Wolf.

 

Mittwoch:

Am dritten Tag mussten uns die Leiter in der Früh aufwecken, weil wir schon sehr müde waren. Als wir dann endlich zum Frühstück herunterkamen, merkte man schon eine gewisse Aufbruchsstimmung.

Um noch mehr von Mondsee zu erfahren, wanderten wir am Vormittag zum Freilichtmuseum Rauchkuchl und sahen, wie die Bauern vor 600 Jahren hier im Mondseeland gelebt haben.

Kurz vor dem Mittagessen (Würstel und Steckerlbrot) begannen wir mit dem Zusammenräumen und Packen. Danach hatten wir WiWö noch Freizeit am Spielplatz, bevor wir uns um 14.30 Uhr vor der Schule zum Abschlusskreis trafen.
Bei der Lagerreflexion lagen folgende Dinge in der Beliebtheitsskala ganz weit vorne: Zaubertrank, Baden im Mondsee, Maestro, Bootsfahrt, Erprobungen machen J

Beim SALAWE und auch beim Rudelwettbewerb (abwaschen, zusammenräumen) waren diesmal alle drei Rudel punktegleich!!! Deshalb bekamen alle WiWö Süßigkeiten, u.a. Donuts von unserem netten Schulwart Harry, der uns auch einen Kühlschrank organisiert hatte.

Christoph konnte Emanuel, Korbinian und Noah ihren ersten Stern überreichen – sie waren am Vormittag noch sehr fleißig gewesen. Es wurden aber auch jene WiWö geehrt, die das ganze Jahr über am öftesten in der Heimstunde gewesen waren: Andi gefolgt von Niki, Tim und Jakob.

Unsere Eltern trafen um 15 Uhr ein, danach verabschiedeten wir uns voneinander.

Ein lustiges, abwechslungsreiches und spannendes Lager ging zu ENDE!

 

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