Wi/Wö Sommerlager 2019 - St. Wolfgang

WiWö-Sola

"Das verwunschene Tal"

07.07. - 10.07.2019

Sonntag:

 „Bei unserer Ankunft um 15:30 schauten wir uns erst mal die Schule an und packten unsere Koffer aus. Unten schliefen Ruben, Moritz, Armin, David, Paul und Xaver. Oben die Jungs Fabian, Sebastian und Emil. Die Mädchen hatten zu siebt in einem Zimmer Platz. Sie heißen Katharina, Elena, Linda, Lea, Jana, Anja und Ilona. Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt hatten, gingen wir zum See und badeten ein bisschen.“  (Lea)

 „Wir kamen um ca. 15.40 Uhr an und badeten im Wolfgangsee. Zum Abendessen gab es Butterbrote und Erdäpfelkäse. Danach konnten wir die halbe Nacht nicht schlafen.“  (Anja)

 Um 14 Uhr ging es vom Pfadfinderheim Ried in Fahrgemeinschaften zur Volksschule St. Wolfgang. Dort angekommen, bekamen wir vom Schulwart den Schlüssel und besichtigten die gesamte Schule, bevor die WiWö ihre Klassen beziehen durften.

Nach einer Stärkung durch köstliche Kuchen, die Eltern und Großeltern gebacken hatten, spazierten wir trotz Wind und Wolken ins Strandbad nach RIED am Wolfgangsee. Wir vergnügten uns im noch angenehm warmen Wasser. Einige sprangen sogar vom Sprungturm.

Zurück in der Schule richteten viele fleißige WiWö ein Willkommens-Buffet mit belegten Broten und Fruchtjoghurt her. Erst als sich alle die erste Portion geholt hatten, sagten wir gemeinsam unseren altbekannten Essenspruch: „Piep piep piep, wir ham uns alle lieb! Jeder esse, was er kann, nur nicht seinen Nebenmann. Und, wir nehmen´s ganz genau, auch nicht seine Nebenfrau. Hat er sie dann doch gegessen, Zähneputzen nicht vergessen!“

Nach dem Abwasch durch das Dienstrudel und Freizeit im Turnsaal und in der Schule ging Tag 1 mit einem gemütlichen Lagerfeuer zu Ende. Ein paar ältere WiWö waren enttäuscht, weil uns heuer noch gar nichts Aufregendes passiert war – aber es war ja noch nicht aller Tage Abend…

 Montag:

„Heute, als der Gong geschlagen wurde, kam plötzlich ein Druide zu uns, der Farnherz hieß. Er suchte eine Frau, die Lilo hieß, da er ihr Zauberbuch brauchte, um seine beste Freundin, die Elfe Luana, zu entsteinern.“  (Lea)

 „Heute kam plötzlich ein grünes Männchen in die Schule gelaufen. Es stellte sich als Farnherz vor. Er erzählte uns, dass er Hilfe brauchte. Seine beste Freundin Luana sei von dem bösartigen Zauberer Eisenhut verzaubert worden. Wir beschlossen, ihm zu helfen und fuhren auf den Schafberg. Zuvor aber hatten wir uns magische Amulette gebastelt, um vor Eisenhut sicher zu sein. Jetzt fehlen uns nur noch vier Zutaten: Erstens Knochen, zweitens Tautropfen, drittens Schafbergseife, viertens Zehennägel eines schwitzenden Trolls (igitt)!“ (Fabian)

 „Zum Frühstück gab es Nutellabrote mit Kakao oder Tee. Dann kam ein Druide und bat uns um Hilfe, seine versteinerte Freundin Luana zu entsteinern. Wir fuhren mit der Schafbergbahn auf den Schafberg und sammelten Kräuter für den Zaubertrank. Zum Mittagessen gab es Spaghetti und zum Abendessen Eier.“  (Anja)

 „Liebes Tagebuch! Der Tag hat ganz normal begonnen, bis auf einmal ein Druide zu uns kam. Er brauchte nämlich unsere Hilfe, da seine Freundin Luana von einem bösen Zauberer versteinert worden war. Deshalb haben wir am Vormittag Schutzketten und T-Shirts gemacht, um ihr zu helfen. Wir mussten für ihre Rettung auf den Schafberg fahren und ein paar Dinge besorgen. Morgen müssen wir einen Zaubertrank brauen und Luana retten! Dafür haben wir aber leider nur bis morgen Mittag Zeit.“  (Katharina)

 Nach dem Frühstück (Kakao oder Tee, Semmeln mit selbst gemachter Marmelade, Nutella und Honig) wurden die Klassen für den SALAWE (Sauberkeits-Lager-Wettbewerb) zusammengeräumt. Alle Zimmer waren sehr ordentlich und bekamen daher 10 Punkte.

Um etwa 8.50 Uhr betrat ein sonderbarer Mann die Schule und sah sich suchend um. Er hatte einen weißen Bart, trug eine grüne Kapuze und einen grünen Umhang und war barfuß. Er stellte sich bei uns als Druide Farnherz vor und war auf der Suche nach Lilo Siebenstein, die - wie wir bereits wussten! - Lehrerin der 3. Klasse an der Schule war.

Farnherz konnte kaum glauben, als wir ihm erzählten, dass bereits Ferien sind und Lehrer und Schüler nicht mehr in der Schule sind! Er hatte ein großes Problem: Seine Freundin, die Elfe Luana Mondlicht, war vom bösen Zauberer Eisenhut versteinert worden. Der Druide hatte nur noch bis morgen um 13 Uhr Zeit, um einen Entsteinerungs-Zaubertrank zu brauen und Luana zu entsteinern. Sonst bliebe sie auf ewig versteinert!

Der Zaubertrank stand in jenem Zauberbuch, welches Farnherz bei seiner Freundin Lilo Siebenstein (sie war Lehrerin, aber auch Hexe) versteckt hatte. Gemeinsam mit Farnherz suchten unsere hilfsbereiten WiWö das Zauberbuch in Lilos Klasse – und wurden bald fündig. Doch nun gab es das nächste Problem: Unter den Zutaten für den Trank waren Bergblumen – aber Farnherz hatte schlimme Höhenangst! Wir beschlossen, für ihn am Nachmittag auf den Schafberg zu fahren, um Edelweiß, die Nadeln einer Latsche, Hornklee, aufgeblasenes Leimkraut, Greifvogelfedern und eine getrocknete Eidechse zu suchen.

So bereiteten wir uns auf die abenteuerliche Fahrt auf den Schafberg vor:

  • Bei Lena und Christoph stellten die WiWö Schutzamulette aus Speckstein mit verschiedenen Schutzzeichen für sich selbst und die LeiterInnen her.
  • Bei Barbara und Agnes bedruckten sie Lager-T-Shirts mit ihrem Namen und verschiedenen Runen.
  • Bei Gudrun lernten die WiWö verschiedene Bergblumenkennen und merkten sich die Pflanzen, die sie am Nachmittag sammeln sollten, indem sie Memory spielten.
    • Bei Clara im Turnsaal absolvierten sie einen spannenden Kletter- und Fitnessparcours. Farnherz versuchte ebenfalls mitzumachen, doch seine Höhenangst verging leider nicht…

Nach dem Mittagessen (Spaghetti mit oder ohne Sugo, Kuchen) und einer ruhigen Mittagspause zum Sammeln unserer Kräfte begaben wir uns um ca. 14.30 Uhr zur Talstation der Schafbergbahn.

Nach einer aufregenden Fahrt mit der Zahnradbahn den steilen Berg hinauf stiegen wir im Nieselregen bei der Schafbergalm aus dem Zug. Es war kalt und windig, doch wir waren fest entschlossen, Farnherz und Luana zu helfen! Am steinigen Weg fanden wir Leimkraut und Hornklee, doch lange Zeit kein Edelweiß…

Da – eine Kuhherde hatte Schutz vor dem Regen unter einer Baumgruppe gesucht und schnupperte dort an einer Blume. Es war ein Edelweiß! Es gelang uns, die Kühe sanft zu vertreiben und das Edelweiß zu pflücken. Clara und Lena stiegen noch weiter auf den Berg, um die Nadeln einer Latsche zu finden.

Am Rückweg hatten wir das Riesenglück, eine getrocknete Eidechse auf einem Felsen sowie mehrere Greifvogelfedern zu finden. Im engen Warteraum der Schafbergbahn wurde uns wieder warm, und Gott sei Dank bekamen wir alle einen Platz im nächsten Zug, der den Berg hinunterfuhr.

Farnherz empfing uns gespannt in der Schule und war sehr erfreut über unsere reiche Ausbeute! Er hatte in der Zwischenzeit den Schutzzauber rund um die Schule erneuert, damit uns Eisenhut nichts anhaben konnte.

Nach einer kurzen Freizeit gab es zum Abendessen Eierspeis und Spiegeleier. Sogar Wachteleier von Armins Hühnern durften die Kinder kosten!

Am Abend spielten wir im Turnsaal lange unser Lieblingsspiel „Armer schwarzer Kater“ und lachten uns dabei halb kaputt, bevor wir nach der Reflexion in unsere Schlafsäcke schlüpften.

 Dienstag:

 „Zum Frühstück gab es wie immer Nutellabrote. Wir gingen wohin und sammelten die letzten Sachen vom Zaubertrank. Endlich konnten wir Luana entsteinern! Danach gab es selbst gezauberten Saft und Kuchen. Dann hatten wir Abwaschdienst. Armin und Linda machten ihr Versprechen, Jana und Lea bekamen ihren 1. Stern.“  (Anja)

 Nach dem Frühstück und der täglichen SALAWE-Kontrolle rief uns der Gong zur Lagebesprechung mit Farnherz: Bis spätestens 13 Uhr mussten wir es schaffen, Luana zu entsteinern! Das würde uns nur gelingen, wenn wir uns aufteilten: Farnherz würde uns Spuren legen und zum geheimen Platz vorauseilen, an dem sich Luana befand. Er würde dort Feuer machen und Wasser im Zauberkessel erhitzen. Wir Pfadfinder hatten mehrere Aufgaben: Wir mussten die magische Schafbergseife besorgen, den vergrabenen Vollmondtau und die Knochen finden und außerdem einem schwitzenden Troll die Zehennägel schneiden…

Geschützt durch unsere Amulette und die Runen auf den Lager-T-Shirts sowie mit allen bisher gefundenen Zaubertrank-Zutaten im Gepäck machten wir uns um 9.30 Uhr auf ins Seifengeschäft. Dort angekommen traute sich Anja, leise nach der Schafbergseife zu fragen. Die Verkäuferin, die wie eine Magierin aussah, fragte: „Gehört Ihr zum erlesenen Kreis?“ Wir erzählten ihr, dass uns Farnherz und Lilo Siebenstein geschickt hatten. Sogleich durften wir ihr unauffällig folgen, und jedes Kind stempelte seine eigene, duftende Schafbergseife.

Zurück bei der Schule suchten wir nach Spuren und fanden sie auch: Farnherz hatte mit weißer (und schwarzer?) Farbe Runen auf den Boden gezeichnet. Diesen folgten wir den Berg hinauf Richtung Dittelbach. An einer Stelle teilte sich die Spur, die rechte führte eine steile Treppe hinauf in den Wald. Leise und vorsichtig schlichen wir den Berg hinauf, entdeckten im Dämmerlicht mehrere Knochen – und Fabian fand, tief unter dem Moos, das vergrabene Fläschchen mit Vollmondtau.

Jetzt lag noch die schwierigste Prüfung vor uns: Der Troll! Die Kinder waren sich nicht sicher, ob es ein guter oder ein böser Troll sein würde, der sich laut Farnherz bei einer Brücke aufhielt… Deshalb stärkten wir uns mit einer Jause und probten noch einmal den Zauberspruch, den Lea aus dem Zauberbuch abgeschrieben hatte.

Immer weiter ging es ins Tal hinein und da – auf einer schottrigen Halbinsel unterhalb der Brücke - saß er: Der Troll! Er war barfuß, trug einen braunen Umhang und hatte langes, dunkelbraunes Haar. Gott sei Dank war er ein freundlicher Troll namens Sligo, der sich nicht lange zierte und sich von Lena einen seiner großen Zehennägel schneiden ließ.

Mit allen Zaubertrank-Zutaten bewaffnet näherten wir uns der Stelle am Dittelbach, an der sich Luana befand. Wir rochen Rauch und sahen Farnherz am Bach stehen, vor sich den dampfenden Kessel über dem Feuer, neben ihm am Boden die bleiche, versteinerte Elfe.

Es war bereits nach 12 Uhr, höchste Zeit, den Trank zu brauen! Wir wuschen uns mit der Schafbergseife im eiskalten Dittelbach die Hände. Danach bildeten wir einen Kreis um den Zauberkessel. Die getrocknete Eidechse sowie die Zehennägel des Trolls wurden von Paul in einem Mörser zerstoßen, dann landeten alle Zutaten nach Anweisung von Farnherz im brodelnden Kessel. Anschließend sprachen wir gemeinsam folgenden Spruch:

Kalter Stein, du sollst nun weichen, böse Kraft, du sollst vergeh´n.

Durch die Venen Blut soll fließen, als sei nie etwas gescheh´n!“

Farnherz bestrich Stirn und Handflächen von Luana behutsam mit dem Zaubertrank, doch erst nach einer Wiederholung des Zauberspruchs fing sie langsam an, sich zu bewegen und aus der Versteinerung aufzuwachen. Verwirrt sah Luana um sich, und es schüttelte sie plötzlich vor Kälte. Wir versorgten sie mit warmem Gewand und erfuhren, dass sie versteinert worden war, weil sie den bösen Zauberer Eisenhut nicht heiraten wollte.

Nun war Feiern angesagt! Farnherz zauberte rasch ein paar Kuchen in allen Regenbogenfarben, Waldmeister- und Himbeersirup herbei. Nachdem wir auch noch den Troll geholt hatten, feierten alle ein Freudenfest im Wald.

Der Abschied von Farnherz, Luana und dem Troll fiel uns nicht leicht, doch wir waren froh, ihnen geholfen zu haben! In einem Abschlusskreis verabschiedeten wir uns und wanderten zurück zur Schule.

Nach diesem aufregenden Abenteuer hatten unsere WiWö Freizeit. Der Großteil der Kinder verschwand plötzlich im Turnsaal und spielte ganz allein Stille Post. Außerdem nutzten viele WiWö die Zeit für Erprobungen oder zum Spielen auf dem tollen Spielplatz der Schule.

Nach dem köstlichen Abendessen (Spätzle mit Käse und Apfelmus) legten Armin und Linda am Lagerfeuer ihr Versprechen ab. David, Jana, Lea, Paul und Xaver bekamen ihren 1. Stern.

Das Highlight des Lagerfeuers waren eindeutig die gerösteten Marshmallows in Tuc Crackern nach einer Idee von Agnes. J

Weil unsere WiWö heuer BESONDERS brav waren, durften sie sich ohne LeiterInnen im Anschluss an das Lagerfeuer noch im Turnsaal treffen, um sich eine Stunde lang Gruselgeschichten zu erzählen…

 Mittwoch:

 „Zum Frühstück bekamen wir Nutellabrote mit Kakao und Tee, danach gab es wieder einen SALAWE. Wir machten eine Ortserkundung und aßen Eis, wobei wir von Chinesen fotografiert wurden. In der Volksschule machte ich schnell mein Erprobungsheft fertig. Wir grillten Steckerlbrot, Berner und Würstel. Danach räumten wir unsere Zimmer auf.“  (Anja)

 Am letzten Lagertag erkundeten wir nach dem Frühstück bei Sonnenschein den Ort St. Wolfgang. Dies hatten wir ja schon vor Tagen geplant, doch die Rettung von Luana war wichtiger gewesen!

Auf unserem Weg durch den Ort machten wir beim Seifengeschäft Halt und erzählten der Besitzerin von der gelungenen Entsteinerung. Wir bewunderten die vielen verschiedenen Geschäfte, eine Garage, die mitten in den Felsen hineingebaut ist, sowie den Blick von der Kirche auf den türkisblauen Wolfgangsee.

Als wir beim Weißen Rössl vier junge, flauschige Schwäne entdeckten, freuten wir uns sehr und beobachteten sie lange. Nach zwei Kugeln Eis wanderten wir schließlich gestärkt zur Volksschule zurück, wo es Anja, Emil, Fabian und Ilona noch schafften, ihren 1. Stern fertig zu machen.

Bei wunderbarem Wetter grillten wir in der neuen großen Feuerschale gleichzeitig Steckerlbrot und Würstel für alle. Nach dem Packen und Zusammenräumen fand im Turnsaal unsere Abschlussrunde statt. Besonders gut gefallen hat heuer unseren WiWö der Druide Farnherz, die Elfe Luana, das Zaubertrank-Brauen, der Schafberg und die Gruselgeschichten J

Eltern und Geschwister trafen um 14.30 Uhr ein. In einem großen Abschlusskreis verabschiedeten wir uns mit dem „Boogaloo“ voneinander. Ein lustiges und spannendes Lager ging zu Ende.

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